Warum ist Organisationsentwicklung wichtig?
Grundlagen der Organisationsentwicklung | Teil 2
Autor: Laura Zöller | letzte Aktualisierung: 09.07.2024
Kurzgefasst
Organisationen sehen sich heute vielfältigen, dynamischen Entwicklungen gegenüber und müssen dementsprechend flexibel reagieren können, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Verschiedene unternehmensexterne und -interne Faktoren beeinflussen, wie eine Organisation gestaltet sein sollte. Unternehmen, die diesen Einflüssen entsprechend systematische Organisationsentwicklung betreiben, können dadurch effektiver, effizienter und agiler arbeiten, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden deutlich erhöhen und so insgesamt ihre Profitabilität steigern.
Organisationsentwicklung befasst sich mit der Sicherstellung und Steigerung der Leistungsfähigkeit von Unternehmen durch gezielte und geplante Änderungen innerhalb der Organisation. Ihre Bedeutung steigt in aktuellen Zeiten immer mehr an: War es früher noch ausreichend, mit einem weitestgehend ähnlichen Produkt- und Leistungsspektrum und einer ähnliche organisatorischen Aufstellung dahinter langfristig Kunden zu begeistern, so reicht es in der heutigen dynamischen Geschäftswelt nicht mehr für ein gesamtes Firmenleben aus, eine einzige Geschäftsidee immer weiter unverändert am Markt zu platzieren.
Firmen müssen sich konstant weiterentwickeln, um externen und internen Einflussfaktoren mit langfristigem Unternehmenserfolg entgegentreten zu können - und so auch kontinuierlich an ihrer Organisation arbeiten. Nur Unternehmen, die flexibel auf neue Rahmenbedingungen reagieren, entwickeln kontinuierlich die besten Produkt- und Serviceideen für ihre Kunden und setzen sie auch effektiv und effizient um.
Wichtige externe Einflussfaktoren auf die Organisation sind hier beispielsweise die allgemeine wirtschaftliche Lage, geopolitische Faktoren oder Vorschriften und Regularien aus der Politik. Auch Trends rund um neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, sich ändernde Kundenbedürfnisse und verstärkter Wettbewerb können eine tragende Rolle spielen, wenn es darum geht, organisatorisch optimal aufgestellt zu sein.
Aus der internen Sicht sind insbesondere veränderte strategische Unternehmensziele, Phasen starken Wachstums (organisch oder durch Zukäufe), Erwartungen der Unternehmensgesellschafter und natürlich Erwartungen und auch Fähigkeiten der Mitarbeitenden Faktoren, die eine Re-Evaluation der bestehenden Organisation und letztlich Organisationsentwicklungsmaßnahmen notwendig machen können.
Interne und externe Einflussfaktoren
auf die Organisation
Abbildung 1: Einflussfaktoren auf die Organisation
Quelle: Siventus, Business Excellence Practice
Gründe, weswegen sich eine Organisation weiterentwickeln muss, gibt es also zahlreiche - und um in volatilen Rahmenbedingungen langfristig erfolgreich zu sein, ist Anpassungsfähigkeit gefragt.
Dabei ist Organisationsentwicklung natürlich kein Selbstzweck, sondern bringt Unternehmen und ihren Mitarbeitenden einen klaren Nutzen - kurz zusammengefasst kann dieser in die folgenden Kategorien aufgeteilt werden:
- Höhere Effektivität: Eine funktionierende Organisation kann sich darauf konzentrieren, flexibel die bestmöglich passenden Produkte oder Dienstleistungen für ihre Kunden zu entwickeln - und diese auch in der nötigen Qualität bereitstellen.
- Höhere Effizienz: Greifen Aufbau- und Ablauforganisation sowie Unternehmenskultur nahtlos ineinander, werden die Unternehmensziele ohne großartige Reibungsverluste erzielt. So bleiben mehr Zeit und Ressourcen für Weiterentwicklung und Innovation.
- Höhere Agilität: Unternehmen mit flexiblen und effizienten Organisationen sind anpassungsfähiger gegenüber Veränderungen in ihrem Umfeld. Dadurch können sie schneller auf neue Anforderungen und Chancen reagieren.
- Bessere Arbeitsbedingungen: Eine Unternehmenskultur, die Innovation, Zusammenarbeit und kontinuierliches Lernen fördert und ihrer Belegschaft hilft, ihr volles Potential auszuschöpfen, wird Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden fördern.
- Höhere Profitabilität: Effektive, effiziente und agile Unternehmen mit motivierten Mitarbeitenden können eine höhere Profitabilität erzielen. Diese kann wiederum neuen Innovationen, strategischen Weiterentwicklungen und auch den Mitarbeitenden zugutekommen.
Gleichzeitig ist Organisationsentwicklung komplex - es bedarf systematischer Methoden, klarer Zielsetzung und konstanter Arbeit, um Organisationen dauerhaft so aufzustellen, dass sie nicht nur am Markt überleben, sondern sogar Vorreiter in ihrer Branche sind.
Organisationsentwicklung ist also kein Einmal-Projekt, sondern eine kontinuierliche Transformation und sollte als solche fest im Unternehmen verankert sein, beispielsweise in der Personalabteilung oder als Stabsfunktion beim Vorstand. Sind Ablauf- und Aufbauorganisation erst einmal optimal miteinander verzahnt, Verantwortlichkeiten sinnvoll verteilt und Mitarbeitende durch die gemeinsame Vision und einen vereinenden Purpose angespornt, wird die Organisation zu Bestleistungen auflaufen.
Weitere interessante Artikel >>
Prozessoptimierung
▶ Bedeutung: Warum ist Prozessoptimierung wichtig?
▶ Schritte: Wie läuft die Prozessoptimierung ab?
▶ Methoden: Welche Methoden zur Prozessoptimierung gibt es?
Organisationsentwicklung
▶ Definition: Was ist Organisationsentwicklung?
▶ Bedeutung: Warum ist Organisationsentwicklung wichtig?
▶ Phasen: Was sind die Phasen der Organisationsentwicklung?
▶ 8 Praxistipps für erfolgreiche Organisationsentwicklung
Transformation
Über die Autorin
Laura Zöller, Partner
Laura Zöller ist Co-Founder und Partner der Siventus Unternehmensberatung mit langjähriger Erfahrung in namhaften Konzernen und in der Beratung. Als Expertin für Organisationsentwicklung, Prozessoptimierung und Kostensenkung hat sie zahlreichen Unternehmen verschiedener Branchen im In- und Ausland zu höherer Wettbewerbsfähigkeit und größerem Unternehmenserfolg verholfen.